Figaros Hochzeit
Im Herbst 2017 führte die Opera Laiblin zwei Mal „Figaros Hochzeit“ (Musik: Wolfgang Amadeus Mozart), Libretto: Lorenzo da Ponte) auf. Die Opera buffa aus dem Jahr 1786 handelt davon, dass der Graf Almaviva mit Susanna, der Braut seines Dieners Figaro, eine Nacht vor der Hochzeit verbringen und damit heimlich das fürstliche Recht auf die erste Nacht wieder einführen will. Diese aus vorrevolutionären Zeiten stammende Gewohnheit gibt es heute nicht mehr, trotzdem konnten die Regisseure Constanze Barocka und Frederik Straten durch eine moderne Inszenierung mit dem Arbeitstitel „Liebeslabor unterm Schönberg“ das machohafte Gehabe des Grafen auf die Schippe nehmen und hervorheben, wie die Gräfin, Susanna und Figaro die Intrigen des Grafen ins Leere laufen lassen.
Das Sängerensemble war mit Studierenden der Musikhochschulen Stuttgart und Trossingen hervorragend besetzt: Malte Fial und Paula Jeckstadt als Graf und Gräfin, Johannes Fritsche und Julia Hinger als Figaro und Susanna, das Trio Infernal aus Don Basilio (Johannes Maas), Marcellina (Charlotte Beckmann) und Doktor Bartolo (Leopold Bier) sowie Laura Pflaum als Barbarina, Benjamin Maier als Don Curuio und Joel Baisch als Gärtner sangen so kraftvoll und agierten so spielfreudig, dass beide Vorstellungen restlos ausverkauft waren. Den Chor der Bediensteten des Grafen stellten Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Auch das Orchester unter Peter Gollers Leitung begleitete klangschön, sicher und einfühlsam. Um dem Publikum die Handlung näher zu bringen, projizierte die Technik den Text über die Bühne und es gab einen Erzähler (Ingemar Körner), der die langen italienischen Rezitative zusammenfasste und sich am Schluss mit den Mitwirkenden über ihre Befindlichkeit unterhielt. Die Freude der Beteiligten an dieser komödiantischen Oper, die gleichzeitig voller Menschenkenntnis auf die Aberwitzigkeiten des Handelns schaut, übertrug sich auf das Publikum, das sich eine Fortsetzung der Arbeit der Opera Laiblin wünschte.